Der Klimawandel und die Landwirtschaft
Der wärmste Juni seit man Wetteraufzeichnungen macht, hat es uns gezeigt. Wir sitzen als Produzenten von Lebensmitteln auf Nadeln. Unsere Landwirte, die für uns die regionalen Rohstoffe liefern, auch. Das Wetter bestimmt unseren Tagesablauf. Wir sind abhängig. Abhängig von den Wetterkapriolen, die sich in den letzten Jahren häufen. Egal ob Rindfleisch oder Gemüse: Nichts ist so sensibler als die regionalen Zutaten unserer Hauptspeisen und Suppen. Menge und Qualität sind stark davon betroffen. Infolgedessen auch unsere Produktion.
Das Wetter ist der erste Gernekoch.
Wir haben einen besonderen Küchengehilfen. Das Wetter. Noch bevor wir mit dem Vorkochen beginnen und die regionalen Zutaten kochfertig machen, ist das Wetter dafür verantwortlich, was und vor allem wie viel und in welcher Qualität in unseren Kochtöpfen zuerst und dann in unsere Gläser landet. Häufiger und anhaltender Regen ist genauso schlecht wie eine längere Trockenheit mit hohen Temperaturen. Meistens sind beide unzertrennlich. Zuerst heiß und trocken und dann Unwettergefahr.
Das alles macht es unseren Bauern nicht leicht. Was Sie als Konsument oft gar nicht mitbekommen. Die Kürbisse in Ihrer Kürbiscremsuppe sind immer von höchster Qualität. Das Rindfleisch der Rindsuppe und des Rindsgulasch auch. Aber, und jetzt kommt das aber, nicht jeder Kürbis am Feld entspricht diesen (unseren) Ansprüchen. Eben, weil das Wachstum vom Wetter stark beeinflusst wird. Für die eigene Suppe reicht's. Doch für die schnelle regionale Küche im Glas gelten andere Gesetze.
Die Landwirtschaft ist im Wandel. Nicht nur durch das Wetter. Die Lebensmittelproduktion auch. Wir kochen vor, was uns die Natur schenkt. Ohne Konservierungsstoffe und ohne Geschmacksverstärker. Deshalb müssen wir bei den Produkten, die wir verkochen, besonders vorsichtig und behutsam sein. Manchmal sogar heikel. Um den besten Geschmack zu garantieren. Geschmack, der von Haus aus nicht immer gleich sein kann. Das Wetter kocht mit.
Mahlzeit.
Ihre gernekoch Redaktion.
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